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Rahmenmaterial
Das vorherrschende Rahmen-Material im Fensterbau ist heutzutage der Kunststoff.
Konkurrenzlos preisgünstig gegenüber Holz- oder Aluminium-Fenstern,
ist er zudem noch recht pflegeleicht und lange haltbar.
Jedoch für die Rahmenkonstruktion im Wintergarten ist Kunststoff nicht
zu empfehlen. Schon beim Fenster wird das Kunststoff-Profil innen durch
Stahlrahmen verstärkt, da es kaum eigene Tragfähigkeit besitzt.
Um im Wintergarten halbwegs die Spannweiten von Holz oder
Aluminium-Tragekonstruktionen zu erreichen, müsste das Kunststoff-Profil
extrem stahlverstärkt werden und würde dadurch klobiger als vergleichbare
Holz- oder Aluminium-Lösungen.
Zudem kommt aus umwelttechnischer Hinsicht die noch nicht zufriedenstellend
geklärte Frage der Entsorgung der Kunststoff-Profile hinzu. Alternativ
zum Kunststoff stehen Stahl, Holz und Aluminium für die
Wintergarten-Tragekonstruktion zur Verfügung. Stahl wurde bereits um
die Jahrhundertwende für riesige, freitragende und filigrane Glasbauten
verwendet, hat aber entscheidende Nachteile. Neben der schweren Verarbeitbarkeit
ist der Hauptnachteil in der Rostanfälligkeit und der schlecht
realisierbaren thermischen Trennung zu sehen.
Holz läßt sich hingegen sehr leicht verarbeiten und verbreitet
als Naturmaterial eine ganz spezielle Gemütlichkeit. Leider geht diese
Eigenschaft auch mit einer hohen Empfindlichkeit gegenüber
Witterungseinflüssen einher. Wichtig ist daher die verwendete Holzart,
z. B. Eiche, Lärche oder Meranti, die gut abgelagert als
Leimbinder-Konstruktion sehr verwindungssteif ist und durch intensive und
regelmäßig wiederholte Oberflächen- behandlung mit
Holzschutzmitteln relativ gut geschützt wird.
Ein guter Schutz der Außenfläche stellt auch eine Aluminium-Beplankung
dar, die jedoch sehr gut hinterlüftet sein muß, um
Feuchtigkeitsansammlung unterhalb der Beplankung auf dem Holz zu verhindern.
Gegenüber Metallprofilen müssen Holzprofile stärker dimensioniert
werden, um die gleiche Spannweite zu erreichen, denn sie tragen zusätzlich
noch ihr Eigengewicht.
Aluminium ist als Baustoff durch das energieaufwendige Herstellungsverfahren
ökologisch nicht ganz unbedenklich, stellt jedoch durch seine
Materialeigenschaften einen idealen Kompromiß dar. Es ist bestens
verarbeitbar, sehr leicht, trotzdem biegesteif und tragfähig und nahezu
unbegrenzt haltbar bei äußerst niedrigem Pflegeaufwand, denn es
ist völlig unempfindlich gegen Feuchtigkeit und andere
Witterungseinflüsse. Die hohe Wärmeleitfähigkeit wird heutzutage
durch anspruchsvolle thermische Trennungs- technik verhindert. Dabei muß
besonders der Übergang vom Dach zum Seitenteil (Traufe) sehr aufwendig
gestaltet werden, damit auch dort kein Schwitzwasser entstehen kann. Es gibt
bei der Vielzahl der Aluminium-Systemanbieter deutliche Unterschiede in der
Verwirklichung einer funktionierenden thermischen Trennung. Ein Systemvergleich
im Detail ist daher sehr zu empfehlen.
Die Materialien lassen sich teilweise miteinander kombinieren. So
läßt sich eine Aluminium-Dachkonstruktion auch mit Holz- oder
Kunststoff-Seitenelementen verbinden. Allgemein liegen der statischen und
konstruktiven Ausführung der Konstruktion die Belastungen für
Gebäude bis 8 m Höhe über Geländeniveau sowie der
Schneelastzone 3 zugrunde. Für Wind- und Schneelasten werden 750 N/m²
als Lastannahme angesetzt.
glasraum.com (2000)
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