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Verglasung
Zur Eindeckung des Wintergartendaches und Verglasung der Seitenelemente gibt
es ein sehr breit gefächertes Angebot verschiedenster Glassorten und
Kunststoff-Platten.
So können die unterschiedlichsten Dämm-, Schallschutz-, Sicherheits-,
Reflexions- und Transmisions-Kriterien berücksichtigt werden. Vorgeschrieben
für die Dacheindeckung des Wintergartens sowie für nicht ebenerdige
senkrechte Verglasungen (Geschoßwohnungsbau) bis zur
Brüstungshöhe sind Sicherheitsgläser mit Durchbruchschutz.
Dabei verwendet man in der Regel entweder Verbundsicherheitsglas (VSG) oder
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). VSG besteht aus zwei mit einer Folie
aneinandergeklebten Scheiben, die im Bruchfall an der Folie haften bleiben
und nicht in den Innenraum fallen. Zudem behindert die hochzähe Folie
das Durchschlagen der Scheibe. Das etwas teurere ESG ist durch thermische
Vorbehandlung besonders elastisch und sehr widerstandsfähig gegen Bruch.
Falls der Bruch jedoch erfolgt, fällt die Scheibe in kleine, nicht
scharfkantige Glaskrümel zusammen. Beide Scheibensysteme werden für
den Wohnraum-Wintergarten auch als Isolierverglasung (ISO), d. h.
Mehrscheibensystem mit edelgasgefülltem Scheibenzwischenraum
(SZR) angeboten.
Die beiden Hauptkennzahlen zur Bewertung der Scheibeneigenschaften sind der
U-Wert (vormals k-Wert) und der g-Wert.
Der U-Wert beschreibt, vereinfacht gesagt, den
Wärmedurchgang von innen nach außen pro m² Scheibenfläche.
Je geringer der U-Wert, desto besser die Wärmedämm-Eigenschaften
der Scheibe. Der U-Wert wird beeinflußt durch nahezu unsichtbare
Metalloxid-Beschichtungen der raumseitigen Scheibe sowie die Gaszusammensetzung
im SZR.
Der g-Wert ist der Gesamtenergiedurchlaßgrad in Prozent bezogen
auf die einfallende Sonnenenergie.
Je höher der g-Wert, desto mehr Sonnenenergie gelangt durch die Scheibe.
Dabei ist die Sonnenenergie nicht gleichzusetzen mit dem Sonnenlicht. Je
dunkler die Scheibe getönt ist, oder stärker sie außen
verspiegelt ist, desto geringer ist der g-Wert. Die Standard-Scheibe im
Wintergarten-Dach sollte ISO-VSG sein in einer Gesamtstärke von 30 mm.
Scheibenaufbau 8-14-8 mm. Durch die Argon-Krypton-Füllung im SZR
beträgt der U-Wert ca. 1,2 und der g-Wert ca. 58 % bei einem gleichzeitigen
Lichtdurchlaß von ca. 76 %. Für die Seitenverglasung ohne besondere
Sicherheit nimmt man mindestens 24 mm starkes ISO-Glas. Scheibenaufbau 4-16-4
mm. Durch den breiteren SZR (16 mm) gegenüber der Dachscheibe ist die
Wärmedämmung geringfügig besser.
Der g-Wert entspricht dem der Dachscheibe.
Unterhalb von Dachüberständen benutzt man undurchsichtige
PVC-Sandwich-Platten (U-Wert 1,2), die entsprechend der Außen- und
Innenfarbe der Wintergarten-Profile beschichtet sind und den Blick auf
mögliche Schmutzecken verhindern sollen.
Die zukünftige technische Entwicklung beim Glas wird immer mehr Funktionen
miteinander vereinbaren. So wird es in absehbarer Zeit "intelligente" Scheiben
geben, die den Sonnenenergieeinfall selbstständig durch Abdunklung regeln
und gleichzeitig diese Energie zur Solarstromproduktion (Photovoltaik) nutzen.
Zusätzlich kann eine Scheibe u. a. mit einer Anti-Drop-Beschichtung
ausgestattet werden. Dieser unsichtbare, teflon-artige Belag macht die
Aussenfläche noch glatter und damit schmutzabweisender, funktioniert
allerdings kaum länger als eine Decade. Neueste Techniken kopieren die
Oberflächenstruktur der Lotusblüte, die besonders unempfindlich
gegen jede Art von Verschmutzung ist. Bisher ist es jedoch nicht gelungen,
einen solchen, idealen Schmutzschutz auf einer Glasscheibe dauerhaft
aufzubringen.
Auf keinen Fall empfiehlt sich die Eindeckung mit den häufig angebotenen
Stegplatten aus Kunststoff. Neben der diffusen Undurchsichtigkeit sind diese
Platten bei Regen extrem laut (Trommeleffekt), was besonders nachts sehr
störend wirken kann, und produzieren aufgrund der
Längenänderungen des Materials bei Temperaturschwankungen
Knackgeräusche und bekommen Dichtungsprobleme. Entscheidendere Nachteile
sind jedoch UV-Empfindlichkeit, mangelnde Kratzfestigkeit und die
elektrostatische Aufladung dieser Platten. Dies verringert nicht nur die
Lichtdurchlässigkeit durch Verschmutzung und damit die Lebensdauer
(Entsorgungsproblem), sondern führt sogar zur Undichtigkeit und zum
Wasserdampfeintritt in die Hohlkammern. Bio-Organismen können sich ansiedeln
und die vergilbte Platte verschmutzt zusätzlich.
glasraum.com (2000)
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